Deutschlands größte Insel ist mit über 968 km² Größe und ca. 574 km Außenküste landschaftlich sehr stark gegliedert.
Durch die stark zerklüftete Küstenlinie mit zahlreichen Meeresbuchten, Bodden oder Wieken, Halbinseln und Landzungen, findet man in den Regionen unterschiedliche Landschaftsformen.
Im Süden an einer der engen Stelle, direkt gegenüber der Hansestadt Stralsund, nur 2 km vom Festland getrennt, ist sie mit ihm durch zwei Brücken, dem Rügendamm und der Rügenbrücke verbunden.
Im Süden aus den Boddengewässern meist flach aufsteigend, erreicht sie im Nordosten auf der Halbinsel Jasmund mit 161 Meter auf dem Piekberg die höchste Erhebung und fällt an den aktiven Kliffs an der offenen Ostsee, teilweise an der
Bäderküste, der Jasmunder Kreideküste, auf Wittow am Kap Arkona und am Nordufer sowie auf der Insel Hiddensee am Dornbusch, steil ins Meeer ab.
Geographisch liegt Rügen vor der pommerschen Ostseeküste und gehört zu Mecklenburg-Vorpommern.
Die Insel wird westlich von einem Teil des Strelasunds, dem Kubitzer Bodden, den Inseln Ummanz und Hiddensee mit Koselower See, Udarser Wiek, Schaproder- und Vitter Bodden und der Ostsee, nördlich weiterhin von der Ostsee und der großen Bucht der Tromper Wiek begrenzt.
Im Osten bildet wieder die Ostsee, die Prorer Wiek und der Greifswalder Bodden, sowie im Süden auch weiter der Greifswalder - mit dem Rügischen Bodden und dem Strelasund die Begrenzung.
Getrennt durch den an seinen engsten Stellen nur einen Kilometer breiten Strelasund, ragt die Insel etwa 52 km weit nach Norden in die See. Die größte Ausdehnung von Ost nach West beträgt etwa 41 km und durch die starke Zerklüftung liegt kein Ort auf der Insel weiter als 7 km vom Wasser entfernt.
Den Kern der Insel, Mutland genannt, bildet das Gebiet um Bergen, im Osten, Süden und Westen umgeben von den Gebieten Süd-Ost-, Süd-, Süd-West- und West-Rügen. Diesen schließen sich, durch Bodden und Wieken getrennt, die Halbinseln Wittow und Jasmund im Norden, Mönchgut im Südosten und Zudar im Süden an. Die Insel Vilm liegt im Rügischen Bodden östlich von Putbus-Lauterbach. Die Inseln Ummanz und Hiddensee sind Rügen westlich vorgelagert.
Verwaltungsmäßig bildete die Insel Rügen zusammen mit den Inseln Hiddensee, Ummanz, Vilm und einigen kleinen, unbewohnten Inseln bis 2011 den alten Landkreis Rügen,
der 2011 durch die Kreisgebietseform mit der Hansestadt Stralsund und einem Teil Vorpommern in den Landkreis Vorpommern Rügen (VR) aufging. Die alte Kreisstadt Bergen auf Rügen verlor ihren Status an die bisherige kreisfreie Hansestadt Stralsund, die jetzt den Status der Kreisstadt für den neu gebildeten Kreis einnimmt.
Weitere Städte auf Rügen sind Sassnitz, Putbus und Garz, wobei die letzgenannte die älteste Stadt der Insel Rügens ist. Wichtige Orte an der Bäderküste sind die Ostseebäder Binz, Sellin, Baabe, Göhren und Thiessow als Ortsteil der Gemeinde Mönchgut.
Seit 1936 ist die Insel Rügen durch den Rügendamm mit einer zweispurigen Straße und daneben einem einspurigen Schienenstrang mit dem Festland verbunden. Nach knapp dreijähriger Bauzeit wurde am 22. Oktober 2007 die neue Rügenbrücke für den Verkehr freigegeben.
Videos:
Eröffnung Rügenbrücke
Impressionen Illuminierung Rügenbrücke
Erdgeschichtlich sind die Inselkerne in der Eiszeit aus Stauchungen von Endmoränen mit Geschiebemergel und Meeresboden mit starken Kreideablagerungen entstanden. Siehe: Entstehung Rügens.
Am stärksten wurde dabei Jasmund aufgeworfen und bildet dabei mit dem Piekberg bei Hagen mit 161 Meter die höchste Erhebung. Auf Jasmund wurde dabei auch besonders viel Kreide aufgewölbt, die teilweise bis an die Erdoberfläche reicht und die faszinierende Kreideküste im Nationalpark Jasmund bildet.
Sie zeichnet sich durch eine besonders hohe Reinheit und Feinheit aus. Viele kleine offen gelassene Kreidebrüche zeugen von der frühen wirtschaftlichen Bedeutung des weißen Goldes für Rügen. Noch heute wird sie industriell im Tagebau abgebaut.
Sie dient zur Farbherstellung, findet Verwendung in der Chemischen Industrie, gewinnt immer mehr bei der Rauchgasentschwefelung an Bedeutung und ist in den letzten Jahren als Rügener Heilkreide für Kuren und Wellnessanwendungen wiederentdeckt worden.
Eine Besonderheit sind die in der Kreide eingelagerten Feuersteine. Vom Meer ausgewaschen und an manchen Küstenabschnitten in großen Mengen abgelagert, gehören sie zu den Eigenarten der rügischen Strände.
Die Feuersteinfelder bei Mukran, wo man landeinwärts mächtige Wälle des Flintsteins findet, sind bei gewaltigen Sturmfluten entstanden. Mitgerissen von hohen Wellen sind sie hier an der Brandungskante abgesetzt worden.
Die schroff aus dem Meer ragenden Steilküsten waren seit jeher der Witterung, Wind und Wellen ausgesetzt, wurden vom Wasser abgetragen und an ruhigeren flachen Stellen im Stömungsschatten wieder angelandet.
So entstanden die geologisch jüngeren Nehrungen, die die natürlichen Verbindungen der Inselteile
mit der Hauptinsel herstellen. Beispielhaft hierfür ist die über 10 Kilometer lange Schaabe, die Jasmund mit Wittow verbindet und die Schmale Heide zwischen Sassnitz, OT Mukran und Prora, Ortsteil vom Ostseebad Binz.
aktive Kliffs bis in den Boddenbereich
Nehrungen mit Dünenwäldern und Mooren,
einsame Wieken und Bodden,
ruhige verträumte Schilfgürtel ... Majestätisch fliegende Fisch- und Seeadler, wild schreiende Möwen und im Frühjahr und Herbst der Vogelzug,
Rastplatz für tausende Enten, Gänsen und natürlich für die imponierenden Kraniche mit ihren trompetenden Rufen.
Rügen mit ihren Inselschwestern Hiddensee, Ummanz und Vilm und vielen kleinen unbewohnten Inseln, sind ein atemberaubendes Naturparadies
mit vielen Zeugnissen aus einer bewegten Geschichte.
Dieses alles trägt wohl zu der hohen Beliebtheit Rügens als Wohn- oder Urlaubsort bei.
Verschiedene Karten zum besseren räumlichen Verständnis und zur Orientierung.
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